„Lachen ist die beste Medizin“

xxxxxW05_Waldesch_9222Der Waldescher Karnevalsklub behandelte eine bunte Narrenschar in der WKK-Klinik

Und präsentierte ein neues Gesundheitsprogramm für die Session 2016

Waldesch. Langsam füllte sich der Saal im Bürgerhaus – Stopp! in der WKK-Klinik. Denn der Waldescher Karnevalsklub „die Besensbenna“ 1983 e.V. hatte ein neues Gesundheitsprogramm für die Session 2016 ins Leben gerufen. Und dem Aufruf „denn Lachen ist die beste Medizin“ folgten viele Amüsierwillige an diesem Abend. Die Eintrittskarten waren Überweisungsscheine, die als Befunde chronischen Lachmangel diagnostizierten, und als Medikation „Lachen, Schunkeln, Fröhlichkeit – Büttenrede, Tanz und Heiterkeit“ verordneten. Für die Behandlung waren mindestens vier Stunden Lachtraining vorgesehen. Viele schmückende Attribute machten den „Klinikcharakter“ deutlich, auch wenn über der Bühne prangte „Willkommen im Club der Narren“. Das eine schließt das andere nicht auch, so zeigten sich viele Närrinnen und Narren als medizinisches Personal oder Kranke verkleidet, aber auch Kostümierungen wie das altbewährte Clownskostüm prägten das Bild des Abends. Es sah so aus, als müsse man sich über die medizinische Versorgung keine Sorgen machen. Das demonstrierte auch der „7er Rat“, der mit Sirenengeheul und als Oberärzte die WKK-Klinik betraten. „11W05_Waldesch_9234er Rat kann jeder“ sagen die Waldescher und initiierten auf Grund von Platzmangel im Bürgerhaus den abgespeckten Rat, der die Sitzung leitet. Dr. car.ne.val. Haase (Jens Haase – 1. Schriftführer des WKK) und Dr. nar.re.tei. Link (Christoph Link – 2. Schriftführer des WKK) zogen als Chefärzte und Sitzungspräsidenten unter den Klängen der „Schwarzwaldklinik“ auf die Bühne. Der Alleinunterhalter Hans-Jürgen Weiler aus Kettig sorgte auch in diesem Jahr für die musikalische Untermalung des närrischen Geschehens. „Alles was ihr braucht, bekommt ihr jetzt verschrieben! Die Klinik hier werdet ihr lieben!“ Mit seiner tollen Stimme und großartigen schauspielerischen Leistungen begrüßte Marco Thönnes, der Vorsitzende des WKK, die Gäste und begeisterte mit weiteren fantastischen Auftritten im Laufe des Abends. Sie waren Höhepunkte, die diese Sitzung mit einer Prise professioneller Würze versahen. Zum zweiten Mal in Folge eröffnete der Waldescher Musikverein das Programm des Abends mit schwungvoller Musik. So eingestimmt erwartete das Publikum den ersten Büttenredner des Abends, der „Besenbenna Pitter“. In dieser Rolle steht Peter Bollinger seit 1983 in der Bütt‘. Als Protokoller berichtet er Jahr für Jahr über Waldescher Geschehnisse, aber auch über politische Themen. Aktuell entrüstete er sich unter anderem über das neue Müllkonzept der Verbandsgemeinde und dass das offizielle Amtsblatt „Rhein-Mosel-Info“ nicht immer in die Haushalte gelangt. Dazwischen nahm er den Themen durch kleine Witze die Ernsthaftigkeit: „Hat die Blume einen Knick, war die dufte Biene zu dick!“ Den ersten Showtanz des Abends präsentierte die Kindertanzgruppe „WKK Minis“. Als „Flugbegleiter“ über den Wolken wirbelten neun Mädels und ein Junge über die Bühne. Über „Bauch-Pein und Kopp-Pein“ der Waldescher Bevölkerung berichtete Jens Haase. Er outete sich als Dauerpatient im Wartezimmer des ortsansässigen Arztes Dr. Thielen, wo er sich genauestens über das Krankheitsbild der Waldescher informieren konnte. Er gab manches aus dem Ortsleben zum Besten, zeigte schalkhaft auch auf unschöne Vorkommnisse. „Fehlen darf auch im Krankenhaus nie, der Tanz von der Marie!“ Kaum zurück auf der Bühne, waltete Jens Haase als Sitzungspräsident seines Amtes und kündigte das Funkenmariechen Corinna Dillmann an. An ihrem Auftritt hing ein Wehmutstropfen. Nach zehn Jahren gab sie ihren Abschied von der Bühne bekannt: „Mit viel Spaß und Freude, tanze ich zum letzten Mal heute.“ Für eine Überraschung sorgte dann die kleine Letizia Bolkenius. Sie übernimmt die Nachfolge von Corinna Dillmann. Als Kinderprinzessin Letizia I. begeisterte sie im letzten Jahr, mit ihrem Tanz an diesem Abend. Etwas Besonderes hatte sich der WKK für den Ortsbürgermeister Karlheinz Schmalz einfallen lassen. Sven und Markus vom DRK erschienen, begleitet von Sirenengeheul, mit einem Tragestuhl, auf den sie den Bürgermeister setzten und zur Bühne trugen. Karlheinz Schmalz zeigte sich an diesem Abend als Rocker und wurde närrisch ironisch „verarztet“ beziehungsweise „geehrt“. Auch die Rosenmajestäten, drei hübsche junge Damen, bekamen Ehrbeweise. Das Gesundheitsprogramm „Lachen“ des WKK war ein Zeugnis dafür, dass es die Waldescher verstehen Fassenacht zu feiern. Der Ort liegt genau zwischen Rhein und Mosel, wo man bestens gerüstet ist für den Karneval. Es scheint, als vereinigten sich die närrischen Impulse auf der Höhe und explodierten inW05_Waldesch_9259 der geballten Waldescher Narretei, die in dieser Sitzung zum Ausdruck kam. Viele Vorträge und Tanzdarbietungen, auch aus Lay, Dieblich und Spay, begeisterten an diesem Abend die Närrinnen und Narren, stimmten ein auf die kommenden heißen Tage des Karnevals. An Schwerdonnerstag ist der WKK im Dorf unterwegs, an Karnevalssamstag findet eine Kostümparty statt und an Rosenmontag sind die „Besensbenna“ beim Empfang des ehemaligen Verbandsbürgermeisters Helmut Schreiber in Alt Rhens vertreten und feiern anschließend eine bunte Karnevalsfete (Infos unter www.waldescher-karnevals-klub.de). Am Aschermittwoch ist mit dem traditionellen Heringsessen alles vorbei. Im schönen Rosendorf steht der Waldescher Karnevalsklub seit 1983 für die Fassenacht. Den Namen „Besensbenna“ gab ihnen das alte, in Waldesch vorherrschende Handwerks des Besenbindens. Der Brunnen auf dem Dorfplatz „Haubach“ erinnert daran. In diesem Jahr feiert der WKK sein 3x11jähriges Jubiläum mit einem open air „Sommerkarneval“ am 2. Juli. Lachen ist Bewegung, der WKK beweist, dass er ganzjährig in Bewegung bleibt und für Stimmung sorgt. EP